Nr. 3 Gümligenfeld

Gemeindeinitiative Muri-Gümligen. Einzonungsmoratorium

 

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Nr. 3 Gümligenfeld/ -Moos

Fotomontage, Bauvolumen, ca.25‘000m2 *) BGF, z.B. 3 Blöcke, 5-geschossig, je LXBXH 73X14X15m und Gewerbeblock

Blickpunkt: Buspiste in Richtung Zentrum, nahe Zufahrt zu Bauernhofbetrieb

 

 

Im Gebiet zwischen der Autobahn, der Buspiste Moos und dem Einfamilienhausquartier Füllerich soll, gemäss dem Leitbild, eine Wohnsiedlung für 300 Personen sowie ein Gewerbekomplex (ohne vorliegende Verkehrsplanung) entstehen.

Die Gemeinde hat diese 27ha grosse, mehrheitlich noch landwirtschaftlich genutzte Kulturlandfläche zwischen Hüenliwald und Füllerichquartier in das Verzeichnis der Vorranggebiete „Arbeiten“ der Regionalkonferenz Bern-Mittelland eintragen lassen.

Das landschaftlich intakte bäuerliche Gebiet mit mehreren denkmalgeschützten Gebäuden ist zu grossen Teilen im Besitz einer in der Gemeinde in Politik und Wirtschaft einflussreichen Familie. Ihr gehörte auch der heute teilweise überbaute Entwicklungsschwerpunkt längs der Autobahn, der ursprünglich als Arbeitsstandort auch für lokale KMU geplant worden war, heute aber verkehrsintensive Fachmärkte und demnächst ein Multiplexkino beherbergt.

Gemäss den regionalen Vorgaben betreffend die Raumnutzerdichte (ca 85 Personen/ha), müssten auf dem Gümligenfeld in Zukunft mindestens zusätzlich 2‘500 Einwohner (oder Arbeitsplätze) angesiedelt werden. Auch wenn die Einzonung des gesamten Geländes wegen der verkehrsmässig schlechten Erschliessung nicht unmittelbar bevorsteht, ist es als „Vorranggebiet“ gelistet und dürfte bei der nächsten Revision des regionalen Siedlungskonzeptes, in etwa 5 Jahren, eine bessere Priorität erreichen. Wer den weitgehend intakten grünen Gürtel am Siedlungsrand der Gemeinde schätzt und keine weitere Verschlechterung der Verkehrssituation wünscht, stimmt der Initiative gBg zu und trägt dazu bei, die überrissenen Wachstumsziele für etwa 15 Jahre auf Eis zu legen.

 

Hinweise

Die Ortsplanungsrevisionen OPR 2009 und 2012, welche beide an der Urne abgelehnt worden sind, sahen einzig und alleine auf der Schürmatte die Planungen für den Bau von ca. 160 Wohnungen vor. Laut dem Ausschreibungstext für den damaligen Architekturwettbewerb waren pro Wohnung ca. 100 m2 Nutzfläche erforderlich, was einer Gesamtfläche von 21'000 m2 BGF entsprach.

Das Räumliche Leitbild des Gemeinderates sieht nun über die nicht bezifferten Flächen für Gewerbe auf der Schürmatte, im Gümligenmoos und im Tannental hinaus, einen Raumbedarf für 1'000 Personen vor (600 Schürmatte, 300 Gümligenmoos, 100 Thunstrasse), und dies in einem von der Landwirtschaft genutzten Gebiet, das heute nicht eingezont ist. Allein für das Bevölkerungswachstum bis 2030 soll auf Fruchtfolgeflächen insgesamthaft eine BGF von ca. 50'000m2 erstellt werden. Ein solches Wachstum bezeichnet der Gemeinderat als moderat. Andere Gemeinden wie Worb, Zollikofen und Köniz dagegen verzichten im Rahmen ihrer Ortsplanungen auf Einzonungen von Kulturland.

 

*) Bemessungsgrundlagen:

Wohnfläche pro Person:45m2, Bruttogeschossfläche (BGF) pro Person: 50m2, BGF für 300 Personen: 15'000m2

Gewerbefläche:BGF 10'000m2